08.08.2024

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QI Update

QI: Verlängerung der Zertifizierungsfrist

Am 1. August 2024 hat der IRS die FAQ Q4 der QI/WP/WT FAQs veröffentlicht. Mit diesem Update wird das Fälligkeitsdatum der QI-Zertifizierung für Qualified Intermediaries (QI) verschoben, die für ihren Periodic Review entweder das erste oder das zweite Jahr der Zertifizierungsperiode gewählt haben, oder für die QI, die einen Antrag stellen, um von der Anforderung, den QI Periodic Review durchzuführen, befreit zu werden ("Waiver"). Ursprünglich war der 1. Juli des auf die Zertifizierungsperiode folgenden Jahres als Deadline vorgesehen. Das neue Fälligkeitsdatum ist nun der 1. November. Diese Anpassung bleibt für die Dauer des aktuellen QI Agreement (Rev. Proc 2022-43) in Kraft, das bis zum 31. Dezember 2028 läuft. QI mit einer Zertifizierungsperiode 2021 bis 2023 und QI, die keinen Periodic Review für 2023 durchführen, werden daher nun am 1. November 2024 zertifizieren.

Darüber hinaus wird für QI, die das dritte Jahr der Zertifizierungsperiode für ihren Periodic Review wählen, die Frist für die Eingabe des Reviewjahrs auf den 1. November des auf die Zertifizierungsperiode folgenden Jahres verlängert. Das generelle Fälligkeitsdatum für die Zertifizierung bleibt für diese QI unverändert der 31. Dezember des Jahres, das auf die Zertifizierungsperiode folgt. Für QI mit einer Zertifizierungsperiode von 2021 bis 2023 und dem Jahr 2023 als Reviewjahr bleibt die einmalige Fristverlängerung vom 31. Dezember 2024 auf den 1. März 2025 in Kraft.

Wir begrüssen diese Aktualisierungen, da ab sofort die QI Responsible Officer ("RO") nicht mehr auf eine mögliche Verlängerung der Zertifizierungsfrist durch den IRS warten müssen, sondern sich künftig auf die Frist vom 1. November verlassen können um zunächst ihre Formulare 1042 bis zum 15. September (verlängerte Frist) einzureichen und anschliessend mit einer finalen Abstimmung zu zertifizieren (Part 8 der Zertifizierung). Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Reminder zur Zertifizierung 2024 und in unserer "Certification FAQ".

QI: TCC-Erleichterung für Nicht-U.S.-Filers

In einem unserer letzten Newsletter haben wir über die Einführung der neuen Information Returns (IR) Application for Transmitter Control Code (IR-TCC) Plattform durch den IRS berichtet, die alle früheren Methoden zur Beantragung und Verwaltung eines TCC ablöst. Wir haben festgestellt, dass QI mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind, insbesondere aufgrund der Notwendigkeit einer U.S.-Steueridentifikationsnummer im Rahmen des neuen Systems.

Wie auch bereits informiert, hat der IRS eine temporäre Erleichterung gewährt und bestehende FIRE TCC von Nicht-U.S.-Filers automatisch in das neue IR-TCC-System migriert. Diese TCC bleiben gültig und zugänglich, bis der frühere der folgenden beiden Zeitpunkte erreicht ist: bis zum 1. August 2028 oder bis zur Abschaffung des FIRE-Systems (das durch das kommende IRIS - Information Returns Intake System - ersetzt werden soll).

Der IRS hat bereits bestätigt, dass eine Lösung, die es Nicht-U.S.-Übermitteln ermöglicht, auf IR-TCC zuzugreifen, in Entwicklung ist, und hat dieses Jahr angekündigt, dass die Einführung dieser Lösung für Ende 2024 geplant ist.

Bitte beachten Sie, dass PQS bereits seit einiger Zeit als Third Party Transmitter für die Formulare 1042-S und 1099 tätig ist und die Formulare bereits im Namen von Hunderten von QI eingereicht hat. Wenn Sie daran interessiert sind, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, kontaktieren Sie uns bitte.

QI: Elektronische Einreichung der Formulare 1042

Bis zum Steuerjahr 2022 waren QI verpflichtet, ihre Formulare 1042 in Papierform einzureichen. Als Nachweis für die von anderen "Withholding Agents" in Zeile 67 des Formulars einbehaltenen Beträge mussten QI die Kopien C der Formulare 1042-S (oder gegebenenfalls Kopien der Formulare 1099) beifügen, die sie von ihren Upstream Withholding Agents erhalten hatten. QI, die als QDD tätig waren, mussten dem Formular 1042 ausserdem Schedule Q (Formular 1042) beifügen.

Ursprünglich hat der IRS für das Steuerjahr 2023 das Vorgehen dahingehend geändert, dass die QI das Formular 1042 und die entsprechenden Anhänge in elektronischer Form über die sogenannte Modernized e-Filing Platform (MeF) einreichen müssen.

Das MeF-System ist derzeit so aufgebaut, dass QI keinen Zugang dazu haben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wichtiger Grund ist, dass das System nicht so aufgebaut ist, dass die Steuerzahler ihre Formulare selbst einreichen können, sondern dass das System von in den USA ansässigen Third Party Transmittern genutzt wird, die die Formulare im Namen der Steuerzahler einreichen.

In den Instruktionen zum Formular 1042 für das Steuerjahr 2023 wird darauf hingewiesen, dass die neuen Anforderungen an die elektronische Einreichung für das Formular 1042 ab dem Steuerjahr 2023 gelten (im Jahr 2024 eingereichte Formulare 1042) und dass die elektronische Einreichung des Formulars 1042 für das Steuerjahr 2023 obligatorisch ist.

Am 18. März 2024 kündigte der IRS eine lang erhoffte Erleichterung von der Verpflichtung zur elektronischen Einreichung der Formulare 1042 für die Kalenderjahre 2024 und 2025 an. Diese Erleichterung wurde automatisch allen nicht-U.S. basierten Withholding Agents gewährt.

Es gibt derzeit keine Informationen darüber, ob die Erleichterung bis zum Kalenderjahr 2026 verlängert wird oder ob der IRS eine Lösung für nicht in den USA ansässige Transmitter bereitstellen wird, um eine elektronische Einreichung der Formulare 1042 zu ermöglichen.

Wir werden die regulatorischen Entwicklungen weiterverfolgen und haben eine Lösung entwickelt, um als in der Schweiz ansässiges Unternehmen das Formular 1042 einschliesslich seiner Anhänge im Namen unserer Kunden elektronisch einzureichen. Wir werden in naher Zukunft über unsere Lösung informieren.

QI: Update zu den Steuerabkommen

Die Vereinigten Staaten haben die Russische Föderation offiziell informiert, dass sie die Suspendierung von Artikel 1 Absatz 4 sowie der Artikel 5-21 und 23 des am 17. Juni 1992 in Washington unterzeichneten Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Russischen Föderation zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerhinterziehung im Bereich der Einkommens- und Vermögenssteuern bestätigen. Diese Mitteilung erfolgt im Anschluss an einen Erlass der russischen Regierung, mit dem bestimmte Artikel des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen den beiden Ländern ausgesetzt werden. Die Suspendierung tritt am 16. August 2024 in Kraft, und zwar sowohl für an der Quelle einbehaltene Steuern (z. B. Steuern auf Zins- und Dividendenerträge) als auch für andere Steuern.

Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik Ungarn seit dem 1. Januar 2024 nicht mehr in Kraft ist. Folglich unterliegen ab diesem Datum alle in Ungarn ansässigen Kontoinhaber dem Standard-U.S.-Quellensteuersatz von 30 Prozent.

Darüber hinaus möchten wir daran erinnern, dass am 1. Januar 2024 das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Chile in Kraft getreten ist. Daher können in Chile ansässige Personen Anspruch auf reduzierte Steuersätze auf U.S.-Einkommen haben, wenn entsprechende Nachweise für die Berechtigung auf Abkommensvorteile vorliegen. Die Steuersätze sind wie folgt:

Weiterhin wird die Anwendung des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA vom Auslaufen der Vorschriften über die Besteuerung von "Residents non-domiciled" (RND) im Vereinigten Königreich nach dem Zuflussprinzip ("remittance basis") betroffen sein. Nach den derzeitigen Vorschriften hatten die britischen RND-Zahlungsempfänger Anspruch auf Abkommensvorteile, wenn sie auf dem Entstehungsprinzip ("arising basis") besteuert wurden. Die britischen RND-Zahlungsempfänger, die nach dem Zuflussprinzip besteuert wurden, hatten nur dann Anspruch auf Abkommensvorteile, wenn das Einkommen im Vereinigten Königreich "überwiesen und erhalten" ("remitted and received") wurde.

Per 6. April 2025 wird die derzeitige Besteuerungsgrundlage nach dem "Remittance"-Prinzip für RND im Vereinigten Königreich abgeschafft. Sie wird durch eine neue 4-Jahres-Regelung für ausländische Einkünfte und Gewinne ("foreign income and gains", FIG) Personen erssetzt, die nach einem Zeitraum von 10 Steuerjahren, in denen sie nicht im Vereinigten Königreich ansässig waren, im Vereinigten Königreich steuerlich ansässig werden. Personen, die sich für die neue Regelung qualifizieren, zahlen keine Steuern auf FIG, die in den ersten vier Steuerjahren nach ihrer Ansässigkeit im Vereinigten Königreich anfallen. Für QI-Zwecke bedeutet dies, dass UK Zahlungsempfänger, die von der FIG-Regelung profitieren, erst nach Ablauf der initialen Vierjahresperiode für ermässigte Steuersätze gemäss dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA in Frage kommen.

Am 14. September 2023 genehmigte die Finanzkommission des U.S.-Senats den U.S.-Taiwan Expedited Double-Tax Relief Act, der den in Taiwan ansässigen Personen beträchtliche Vergünstigungen gewährt, ähnlich denen, die in Doppelbesteuerungsabkommen gewährt werden. Für Zinsen, Dividenden, Lizenzgebühren und bestimmte andere vergleichbare Zahlungen aus U.S.-Quellen (wie z.B. dividendenäquivalente Beträge), die von berechtigten Einwohnern Taiwans erhalten werden, soll ein reduzierter Quellensteuersatz gelten. Die reduzierten Sätze werden wie folgt angewendet:

Die entsprechenden Bestimmungen werden nach Verabschiedung des Gesetzes in Kraft treten, wobei der genaue Zeitpunkt noch nicht bekannt ist.

QI/FATCA: Neues Formular W-9 (Rev. März 2024)

Wir möchten daran erinnern, dass der IRS im März 2024 die neue Revision des Formulars W-9 veröffentlicht hat. Es ist wichtig, dass QI sicherstellen, dass nur noch die neue Version des Formulars von Kontoinhabern, die U.S.-Personen sind, eingeholt wird. Die wichtigsten Änderungen lauten wie folgt: